Meine Geschichte

Im August 1996 wurde bei einer Vorsorgeuntersuchung

Brustkrebs bei mir festgestellt.
Der Schock saß tief und ich hatte das Gefühl,

daß der Boden unter meinen Füßen weggezogen würde.
Ich hatte immer noch die Hoffnung, daß der Arzt sich getäuscht hätte

und alles nur ein böser Traum wäre.
Die Gesichter der Ärzte im Krankenhaus ließen diese Hoffnung

aber schnell schwinden.
Zuerst wurde mir der Tumor entfernt und drei Tage später

die ganze Brust und die Lymphknoten.
Der Tumor war bereits 2,5 cm groß und

es waren zwei Lymphknoten befallen.
Ich bekam daraufhin 3 Chemos, 29 Bestrahlungen und weitere 3 Chemos.
Anfangs war die Angst, daß ich jetzt wohl sterben müßte,

im Mittelpunkt all meiner Gedanken,
aber gleichzeitig regte sich auch mein Kampfgeist und mein Wille,

gegen diese Krankheit anzukämpfen.
Ich habe viel über den Krebs gelesen und

jede Sendung im Fernsehen verfolgt.
Ich wollte alles wissen, was mit dieser Krankheit zu tun hat.

Meine Kinder waren damals in einer schwierigen Phase(Pupertät)

und ich wünschte mir mit aller Kraft, ihnen zu helfen, diese Zeit durchzustehen.

Ich bin dankbar, meinen Mann an meiner Seite zu haben, der mich immer

unterstützt und gestützt hat, der Halt und Liebe gab und gibt.

Ich glaube, daß unsere Liebe noch gefestigter wurde durch diese schwere Zeit.

Es waren harte Jahre die darauf  folgten.

Unser Sohn erkrankte an Diabetes und muß nun mehrmals täglich

Insulin spritzen, außerdem war er 5Jahre arbeitslos, hat jetzt seit 2006

einen Job über eine Zeitarbeitsfirma bekommen und wohnt noch bei uns.

Unsere Tochter erkrankte 2002 an schwerem Morbus Crohn und

hat in den letzten Jahren schon oft im Krankenhaus gelegen.

Trotzdem ist die Erkrankung noch immer nicht zur Ruhe gekommen.

Manchmal ist es sehr schwer, stark zu bleiben und nicht zu verzweifeln,

aber wenn man von Menschen umgeben ist, von denen man geliebt wird

und die man liebt, die für einen da sind, dann schafft man es.

Ich habe bis jetzt keinen Rückfall erlitten

und dafür bin ich unendlich dankbar.
Die Angst bleibt und die Kraft

ist auch nicht mehr ganz zurückgekommen.
Ich habe ein Lymphödem und gehe 2x wöchentlich zur Lymphdrainage, aber

ICH LEBE.

Ich möchte nur jeder Frau raten,

die Vorsorgeuntersuchungen nicht zu versäumen.

Wäre ich nicht regelmäßig zum Arzt gegangen,

wäre ich jetzt nicht mehr hier

und hätte so viel nicht mehr erleben dürfen.

Ich erfreue mich an so vielen Dingen,

die uns sonst so selbstverständlich erscheinen.
Gerade der Frühling mit seinen Blüten und dem Gezwitscher der Vögel,

die warmen Sonnenstrahlen und die Liebe der Menschen zu spüren,

die mir ALLES bedeuten.